Gemeindebroschüre 2024



Sehenswürdigkeiten

St. Nicolai-Kirche

Auf der Wurth steht die St. Nicolai-Kirche, sie ist eine der schönsten Barockkirchen Schleswig-Holsteins. Die St. Nicolai-Kirche ist die Nachfolgerin der berühmten Dithmarscher Siegeskirche in Wöhrden, die dem Schutzpatron der Kaufleute und Schiffer, dem Heiligen Nikolaus, geweiht wurde. Nach ihrem Sieg über den Holsteiner Grafen, Gerhard den Großen, im Jahre 1319 hatte das Kirchspiel Wöhrden diese riesige Kirche errichtet. Als sie schließlich baufällig geworden war, entstand 1785 – 1788 am selben Ort die St. Nicolai-Kirche. Sie birgt eine der wertvollsten historischen Orgeln Europas. Diese Antonius-Wilde-Orgel von 1593 ist für ihren einzigartigen Klang weithin bekannt. Der Backsteinbau ist innen mit Emporen und Logen ausgestattet sowie mit Stuckrosetten im Stil des Rokoko verziert. Hinzuweisen ist auch auf das Relief am Altar von 1613, den Kronleuchter von 1643 und den schwebenden Taufengel aus Holz von 1788.


Materialienhaus

Mitten im Dorf, nahe bei der Kirche, befindet sich das älteste Haus Dithmarschens: das Materialienhaus.
Dieses Haus wurde 1519 als fensterloser Speicher aus Eichefachwerk mit Reetdachbedachung erbaut. Es diente zur Aufbewahrung von Hofgut, wie z.B. Kleider, Leinen, Flachs, Hopfen, Honig usw. Hauptsächlich wurde Korn, besonders Saatkorn eingelagert.

1777 erwirbt die Kirchengemeinde das Gebäude von Joh. Karstens. Es wird in Ziegelsteinmauerwerk umgebaut, dabei verlängert und verbreitert. Gleichzeitig erfolgt der Einbau des heutigen Giebels, welcher aus der Kirche von 1319 stammt.
Ab 1778 dient dieses Gebäude dann als Notkirche, bis 1788 eine neue Kirche erbaut ist.

Die Inschrift „Waterbörs“ (Wasserbörse) galt als abendliche Begegnungsstätte für Nachbarn und Freunde, wobei Wasser getrunken und geraucht wurde.

Von 1880 – 1928 überlässt die Kirchengemeinde das Haus der Freiwilligen Feuerwehr Wöhrden als Spritzenhaus.
1928 – 1929 wird es als Herberge erwähnt. Danach wird es vollkommen abgebrochen und in alten Maßen wieder aufgebaut. Der alte gotische Giebel aber bleibt erhalten. Das Materialienhaus wird jetzt als Wohnhaus genutzt.
1967 erwirbt der Architekt Gerhard Adler das Gebäude. 1972 ist die Renovierung, die viel Mühe und Geld gekostet hat, geschafft. Seitdem wird es als Wohnhaus genutzt.
© Horst Ploog, Wöhrden 1992


Sandsteinportal

Mitten im dreißigjährigen Krieg geben Claus und Wibbeke Willers ein großes Sandsteinportal in Auftrag. Sie lassen dieses prachtvolle, im Knorpelstil geschaffene Monument in die Hauswand Große Str. 17 einfügen. Hinter den Häusern Nr. 15 und 17 befinden sich die weitaus größten Grundstücke an der Großen Straße. Im Haus Nr. 15 befand sich die Vogtei des Kirchspiels Wöhrden. Es ist gleichsam ein öffentliches Verwaltungsgebäude. Das Haus Nr. 17 dagegen wird bis heute privat genutzt.

Die Meentgenossenschaft Große Bauerschuld Wöhrden führt in ihrer Mitgliederliste das Grundstück Große Straße 17 unter der Nummer 32 auf. Der erste Eintrag lautet: Der Herr Kirchspielvogt Claus Dreeßen . Er bekleidet dieses Amt von 1734-1749. Ab wann und wie lange C. Dreeßen hier wohnt, ist nicht feststellbar, da Jahresangaben fehlen. Ob es zu der Zeit schon eine Gastwirtschaft beherbergt oder erst ab 1858, muss ebenfalls offen bleiben. Ein Sandsteinportal mit einer schweren Holztür als Eingang in eine Gastwirtschaft wäre auch 1634 gut vorstellbar.

1913 brennt der Krug ab. Eigentümer Heinrich Seeck verkauft die Brandruine samt Grundstück an Hugo Jahn Senior. Im Neubau wird das Sandsteinportal wieder übernommen. Das Anwesen befindet sich bis heute im Familienbesitz.

Elsbe Paulsen gestaltet 2009 die Innenräume neu, Dachüberstand und Fenster erhalten ihr altes Gesicht. Die Holztür im Portal wird ausgebaut und mit großem Aufwand restauriert. Nachdem das Türschloss voll funktionsfähig und die Tür mit einen neuen Anstrich versehen ist, wird sie wieder im Sandsteinportal eingebaut. Der Eingang zur Gaststätte wird an seine alte Stelle ins Sandsteinportal von 1634 verlegt.

Die Sandsteinplatte über den Portal trägt die Inschrift:

Got Help Uns Er Warbe Ein Ehrlich Leben Und Ein Selich Sterbe. Anno 1634 Claus und Wibbeke Willers. (Foto und Text: Horst Ploog)

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